Walbecker Spargel

Geschmacksentwicklung

Der besondere Geschmack von Spargel entwickelt sich in Abhängigkeit von Boden- und Wasserqualität. Er ist aber auch abhängig von der Bodentemperatur. Ob sich ein Boden schnell erwärmt, ist von seinen physikalischen Eigenschaften abhängig. Bleichspargel benötigt tiefgründige, sandige, aber humose und steinfreie Böden. Diese Böden bieten die Voraussetzung dafür, dass im Frühjahr zeitig eine von ca. 12 Grad Celsius Bodentemperatur in 20 cm Tiefe erreicht wird. Diese Temperatur benötigt die Spargelpflanze, damit die Pflanze mit dem Austrieb beginnt.

Diese charakteristisch leichten Böden erleichtern es der Pflanze auch das Erdreich zu durchdringen, so dass die Voraussetzungen für ein schnelles Wachstum gegeben sind.

Die Faserigkeit des Spargels ist abhängig von der Wachstumsgeschwindigkeit. Je schneller das Wachstum, desto feiner die Fasern, desto besser das Aroma und der Geschmack. Erst bei einer hohen Stoffwechselaktivität entwickelt Spargel sein typisches Aroma. Der Volksmund sagt: “Spargel muss schießen”.

Natürlich sind Faserigkeit und Aroma auch abhängig von den in einer Region vornehmlich angebauten Spargelsorten. Traditionsbewusste Anbauer bevorzugen feinfaserige Sorten, welche nicht die Spitzenerträge bringen, dem Gourmet aber den feinen, süßlichen Spargelgeschmack garantieren.

Wasserqualität

Die Wasserqualität in einer Region ist nahezu genauso wichtig wie die schon angesprochene Bodenqualität. Spargel besteht nahe zu 95% aus Wasser. Er nimmt daher den Geschmack des örtlich vorhandenen Grundwassers sehr schnell an. So ist auch zu erklären, dass der Geschmack von Spargel auch durch die Düngung zu beeinflussen ist. Guter Spargel wird niemals mit Gülle gedüngt. Nicht weil der Spargel dem Bauern vom Ertrag her die Verwendung von Gülle nicht dankt, sondern weil der Spargel im Topf anschließend nach Gülle stinkt.

Rund um das Spargeldorf Walbeck sind Böden mit den beschriebenen physikalischen Bodeneigenschaften zu finden. Das Gebiet liegt auf der oberen Mittelterrasse der links-niederheinischen Landschaft. Im Südosten des Ortes ist lehmiger, teilweise auch Lössboden zu finden. Der Walbecker Spargelboden garantiert eine schnelle Erwärmung und hat eine ausgezeichnete Wasserführung. Der Grundwasserstand ist nicht zu hoch, so dass die Wurzeln des Spargels niemals dauerhaft im Wasser stehen. Ein solcher Spargel schmeckt muffig und hat keine hohe Lebensdauer.

Der Spargelanbau in diesem kleinen beschaulichen Ort hat eine lange Tradition. Erfahrungen im Anbau, Behandlung und Pflege der Spargelkulturen werden von Generation zu Generation weitergegeben. Gleiches gilt auch für die Zubereitung dieses edlen Gemüses.

Quelle: Stephan Kisters www.spargelhof-kisters.de