Spargelmarkt Deutschland

Gemüseanbau: Flächen­ausweitung und Rekordernte

Noch annähernd 11 000 landwirtschaftliche Betriebe bauten im Jahr 2008 in Deutschland auf einer Anbaufläche von knapp 118 000 ha Gemüse an. Nach aktuellen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes aus der allgemeinen Erhebung von Gemüse­anbau 2008 hat die Zahl der Betriebe damit gegenüber der letzten allgemeinen Erhebung im Jahr 2004 um 6% abgenommen, während die für den Gemüseanbau genutzte Anbaufläche um 5% oder 6.000 ha zunahm. Die kontinuierliche Aufwärtsentwick­lung des Gemüseanbaus spiegelt sich auch in der Gemüseernte des Jahres 2008 wider: Die Steigerung gegenüber dem Erntejahr 2004 war mit 6% zwar nicht ganz so deutlich wie bei der Anbaufläche, dennoch wurde mit 3,4 Mill. Tonnen (t) die größte deutsche Gemüseernte seit der Wiedervereinigung eingebracht.

Prägnante Ausweitungen der Anbauflächen wurden im Vergleich zum Jahr 2004 vor allem bei Spargel einer bedeutenden Anbaufläche von nahezu 21 600 ha (davon 84% im Ertrag) im Jahr 2004 festgestellt. Im Jahr 2009 lag die Anbaufläche bei rund 22.000 ha.

Im Vergleich zu vorangegangenen Jahren brachte Spargel in 2008 ausgezeichnte Erträge mit rund 92 700 t.

Entwicklung Spargelmarkt

Der Spargelmarkt in Deutschland hat sich im letzten Jahrzehnt außerordentlich dynamisch entwickelt. Dies gilt sowohl für den inländischen Anbau als auch für den Verbrauch. Die Ertragsfläche in Deutschland nahm seit 1992 um über 50 % zu, der Verbrauch an Frischware legte immerhin um gut 20 % zu. Dabei stand der steigenden Inlandsproduktion ein sinkender Import gegenüber. Jährlich wird in Deutschland ca. 1,1 kg frischer Spargel pro Kopf verzehrt, das entspricht einer Gesamtmenge von 85.-90.000 t. Ein steigender Anteil entfällt dabei auf die Inlandsproduktion, im Jahr 2000 waren es bereits 60 %.

Die Importe an frischem Spargel betrugen in den letzten Jahren rund 44.000 t, im Jahr 2000 sind sie aufgrund einer größeren Inlandsernte aber unter die Marke von 40.000 t gerutscht. Hingegen sind 2007 nur noch 24.000 t Spargel importiert worden. Wichtigste Lieferländer sind Griechenland, Spanien, und die Niederlande. Spanischer Spargel wird fast ausschließlich vor Beginn der deutschen Saison importiert, bei Griechenland gibt es einen längeren Überschnitt mit der deutschen Saison.

Spargel wird in Deutschland fast in jedem Bundesland angebaut. Das wichtigste Anbauland ist Niedersachsen mit mehr als 25 % der Anbaufläche. Dicht gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Hessen mit jeweils 13 % der Fläche. Wichtige Gebiete sind auch noch Brandenburg, Bayern und Baden-Württemberg. Bundesländer mit einer hohen Produktion weisen meist auch einen hohen Verbrauch auf. Dies hängt mit den Absatzwegen für frischen Spargel zusammen, denn gut 25 % der Einkaufsmengen deutscher Privathaushalte werden direkt beim Erzeuger gekauft. Bezogen auf die deutsche Produktion sind es sogar 45 %, in Niedersachsen ist der Anteil noch höher. Ähnliche Verhältnisse finden sich bei keiner anderen Gemüseart.

Verbrauch steigt

Spargel ist also offensichtlich ein Produkt, dass die Verbraucher aufs Land lockt. Die Bedeutung großer Supermärkte und der Discounter ist für den Absatz von deutschem Spargel noch vergleichsweise gering (ca. 20 %), nimmt aber ständig zu. Der verbleibende Anteil (ca. 35 %) entfällt auf Wochenmärkte bzw. Verkaufsstände. Neben dem Verzehr zu Hause spielt der Spargel in der Gastronomie eine wichtige Rolle. Es deutet einiges darauf hin, dass der Außer-Haus-Verzehr sogar stärker steigt als der Privatverbrauch.

Im Gegensatz zu den meisten Obst- und Gemüsearten ist frischer Spargel weitgehend ein Saisonprodukt geblieben. Der Off-Season Verbrauch im Herbst und Winter erreicht keine 2 % der Gesamtmenge. Zudem ist auch im letzten Jahrzehnt nicht nennenswert gestiegen.